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Vitamin D – Segen oder Fluch?

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So, liebe Leute, heute geht es mal um ein Thema, das in den letzten Jahren extrem polarisiert hat. Ich glaube, kaum ein anderes Thema wurde in den Medien so heiß diskutiert – gerade seit Corona – wie Vitamin D.

Alle, die mir auf Instagram folgen, wissen: das ist eines meiner Spezialgebiete. Aber auch hier möchte ich erstmal alle abholen, die vielleicht neu dabei sind.

Man liest überall Schlagzeilen wie:

  • „Vitamin D schützt dich davor, früh zu sterben“ 😉

  • „Vitamin D macht deine Knochen stark.“

  • „Vitamin D brauchst du für deine Muskeln.“

  • „Vitamin D sorgt für Fettverbrennung.“

  • „Vitamin D stärkt dein Immunsystem.“

Kurz gesagt: Ohne Vitamin D geht gar nichts.
Und gefühlt jeden Tag erscheinen neue Studien, die untermauern sollen, wie wichtig Vitamin D ist.

Aber: Wer mich kennt, weiß, so einfach ist es leider nicht. Der menschliche Körper ist ein unfassbar komplexer Fundus aus biochemischen Abläufen. Und Vitamin D ist ein Paradebeispiel dafür, wie man den Körper nicht auf eine einzige Substanz herunterbrechen darf.

Man bekommt oft den Eindruck: „Vitamin D regelt alles. Nimmst du das, hast du nie wieder Sorgen.“
Aber so ist es eben nicht.


Vitamin D – eine individuelle Geschichte

Lasst uns mit einer Basis beginnen: Ja, in Deutschland wird oft von einem Vitamin-D-Mangel gesprochen. Aber solche pauschalen Aussagen sind schwierig. Denn: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich.

Wir haben genetische Unterschiede. Habt ihr euch mal gefragt, wenn ihr solche Beiträge über Vitamin D lest: Gilt das wirklich für alle gleich?

Denn das ist der erste Knackpunkt: Viele propagieren „eine Dosis für alle“. Manche nehmen 5.000, 10.000 oder sogar 50.000 Einheiten täglich. Aber Fakt ist: Evolutionär gibt es Unterschiede. Ein Europäer reagiert anders auf Vitamin D als ein Afrikaner.

Und auch innerhalb einer Bevölkerungsgruppe gibt es starke Unterschiede. Person X nimmt 5.000 Einheiten und landet bei einem bestimmten Blutwert. Person Y nimmt die gleiche Menge und landet bei einem ganz anderen Wert.

Ich kann euch das aus Erfahrung sagen: Ich habe schon tausende Blutbilder ausgewertet. Und die Unterschiede waren teilweise so extrem, dass ich wirklich fasziniert war.


Die drei entscheidenden Vitamin-D-Werte

Meistens wird in den Medien und von Ärzten nur von einem Wert gesprochen: dem sogenannten Speicher-Vitamin-D, also 25-OH-Vitamin-D (Calcidiol).
Das ist der Wert, den ihr normalerweise messen lassen sollt.

Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Denn es gibt noch zwei weitere Werte:

  1. 25-OH-Vitamin-D (Calcidiol) → das Speicher-Vitamin-D.

  2. 1,25-OH-Vitamin-D (Calcitriol) → das aktive Vitamin-D-Hormon.

  3. Freies Vitamin D → das, was tatsächlich an der Zelle wirkt.

Und genau dieses freie Vitamin D ist eigentlich entscheidend.

Ich habe schon viele Blutbilder gesehen, bei denen das Speicher-Vitamin-D niedrig war (z. B. 30 ng/ml) – und trotzdem hatten die Menschen ein sehr hohes freies Vitamin D.
Und umgekehrt habe ich auch schon Menschen mit hohen Speicherwerten gesehen, bei denen das freie Vitamin D kaum aktiv war.


Warum das gefährlich werden kann

Wenn wir jetzt das Calcitriol (1,25) mit hineinnehmen, wird es noch spannender. Dieser Wert zeigt nicht nur, wie aktiv das Immunsystem ist – er kann auch ein Hinweis auf Kofaktoren-Mängel sein.

Denn wenn Calcitriol zu hoch ist, fehlt es dem Körper fast immer an bestimmten Mineralien. Ich habe dazu schon auf Instagram lange Vorträge gehalten. Zu den entscheidenden Kofaktoren gehören:

  • Calcium

  • Magnesium

  • Bor

Fehlen diese Stoffe, kann Vitamin D nicht sauber wirken. Dann „kippt“ das System.

Eine kleine Anekdote dazu:
Bei mir im Studio trainiert Professor Dr. Löffler, für mich der führende Experte im Bereich Vitamin D. Schon 2014 hat er in seinem Buch „Sie leiden an einer stillen Entzündung“ eindrucksvoll dokumentiert, wie problematisch es werden kann, wenn das Calcitriol zu hochschießt. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass dem Körper Calcium, Magnesium oder Bor fehlen.


Vitamin D ist kein Vitamin – sondern ein Hormon

Damit seht ihr: Es geht nicht nur um Vitamin D als isolierten Stoff. Wir haben drei entscheidende Werte und mindestens drei wichtige Kofaktoren – und das ist nur der Anfang. In den nächsten Artikeln werde ich noch viele weitere Kofaktoren besprechen.

Denn das Entscheidende zum Schluss:
Vitamin D ist eigentlich kein Vitamin, sondern ein Hormon.

Und dieses Hormon hat weitreichende Wirkungen:

  • Richtig eingestellt → unterstützt Immunsystem, Muskelstoffwechsel, Knochen, Fettverbrennung.

  • Falsch eingestellt → verzieht es das gesamte System, und genau dann entstehen Probleme.


Fazit

Vitamin D ist unglaublich wichtig – aber es ist hoch individuell.
Die Dosis „one fits all“ funktioniert hier nicht. Und deshalb gilt: Bitte, bitte vorsichtig sein.

Genau deshalb gibt es diesen Blog auf capsplus.de: um euch Wissen zu vermitteln, Hintergründe zu erklären und euch die richtigen Perspektiven aufzuzeigen.

In den nächsten Artikeln werden wir das Thema Vitamin D noch viel tiefer aufrollen – mit weiteren Kofaktoren, mit Fallbeispielen und natürlich mit meiner persönlichen Erfahrung aus über 15 Jahren Coaching und tausenden Blutanalysen.

Bis dahin: bleibt neugierig, bleibt kritisch – und passt gut auf euch auf.


   
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